23.11.994
Erste Erwähnung Eislebens
Der Name „Islevo“ tauchte erstmals am 23. November 994 in einer Urkunde König Otto III. auf. Er bestätigte Eisleben das Markt-, Münz- und Zollrecht. Wer Eisleben das Marktrecht verbriefte, wurde nicht erwähnt.
1045
Nochmalige Bestätigung der Urkunde Otto III. durch Kaiser Heinrich III.
1065
Die Wasserburg am „Faulen See“
In einem Verzeichnis königlicher Pfalzen Sachsens aus dem Jahr 1065 wurde eine Wasserburg am Westufer des „Faulen Sees“ erwähnt. An das königliche Gut hatten die Einwohner des Marktfleckens ihre jährlichen Abgaben zu leisten, darunter 30 Schweine, 3 Kühe, 5 Ferkel, 50 Hühner, 10 Gänse, Eier, Käse, Pfeffer, Wachs, Bier und Wein.
1081–1084
Residenz des Knoblauchkönigs
Am 26. Dezember 1081 wurde Graf Herrmann von Salm-Luxemburg als neuer Gegenkönig Heinrich IV. in Goslar gekrönt. Er verbrachte wohl zwischen 1081 und 1084 einige Jahre auf seiner Residenz, der Eisleber Wasserburg. Er wurde von seinen Gegnern spöttisch als Knoblauchkönig bezeichnet.
1121
Einsatz eines Stadtvogtes
Die Grafen von Mansfeld setzten in Eisleben einen Stadtvogt zur Verwaltung der Stadt ein. Bis 1809 hatte Eisleben einen Stadtvogt.
Mitte 12. Jh.
Erste Stadtmauer
Baubeginn der ersten Stadtmauer, die den Markt und die umliegenden Gassen mit einer Fläche von etwa 7 Hektar umfasste. Die Mauer wurde von den Stadtbürgern errichtet und jede Handwerkszunft war für die Erhaltung und Verteidigung eines Abschnittes verantwortlich. Die Bewachung der Tore oblag den von der Stadt besoldeten Stadtknechten.
1180
Erwähnung Eislebens als Stadt
Im Jahre 1180 wurde Eisleben als Stadt (civitas) und ein Stadtrat (12 Ratsmänner) unter Leitung des Stadtvogts erstmal urkundlich erwähnt. Die Stadtbürger waren den Grafen von Mansfeld abgabepflichtig. Die Stadt hatte nur die niedere Gerichtsbarkeit.
Ende 12. Jh.
Friesen legen den „Faulen See“ trocken
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts begann die Trockenlegung des „Faulen Sees“ durch die von Erzbischof Wichmann von Magdeburg herbeigerufenen Friesen und Flamen. Diese wurden im späteren Nicolaiviertel ansässig.
um 1190
Archiediakonatssitz des Bistums Halberstadt
Eisleben wird Archiediakonatssitz des Bistums Halberstadt mit dem Sitz in der Andreaskirche.
um 1200
Beginn des Kupferschieferbergbaus
Der Überlieferung nach entdeckten 1199 die Bergknappen Nappian und Neuke am Kupferberg bei Hettstedt Kupfererz.
1229
Gründung des Klosters Helfta
Kloster St. Marien zu Helfta
Burchard I. Graf von Mansfeld und dessen Gattin, Elisabeth Gräfin von Schwarzburg, gründeten unweit vom Schloss Mansfeld das Zisterzienserinnenkloster St. Maria. Im Jahr 1256 erfolgte die Verlegung des Klosters nach Helfta. Das Kloster entwickelte sich hier zur „Krone der deutschen Frauenklöster“.
um 1300
Bau der St.-Godehard-Kapelle
(Vorgängerbau der Nicolaikirche)
1342
Verwüstung des Klosters Helfta
Herzog Albrecht II. von Braunschweig belagerte erfolglos die Stadt Eisleben. Umliegende Dörfer und das Kloster Helfta wurden verwüstet.
1346
Verlegung des Klosters Helfta
Umzug des Klosters Helfta an den Rand der Stadtmauer von Eisleben.
Heute steht die St.-Gertrud-Kirche auf dem Areal des ehemaligen Klosters.
Der Klosterplatz und die Klosterstraße erinnern ebenfalls an diesen Standort des Klosters..
1362
Eisleben widersteht der Belagerung
Erneut wurden umliegende Dörfer, wie auch Kleineisleben, in der Halberstädter Bischofsfehde verwüstet.
1364
Beleihung mit dem Bergregal
Gebhard II. Graf von Mansfeld wurde 1364 in Budweis von Kaiser Karl IV. mit dem Privileg des Bergregals beliehen, d. h. die Grafen von Mansfeld erhielten das Recht, bestimmte Mineralien selbst zu gewinnen und auszubeuten.
1384
Einzug der Handwerkerzünfte in die Stadtverwaltung
In dem bisher nur aus Schöffen und Ratsherren bestehenden Stadtrat ziehen nun auch Innungsmeister ein.
1409
Erste Erwähnung eines aus Stein erbauten Rathauses.
1420/1433
Erste Werder- und Achtbücher
Die Stadt Eisleben erstellte die ersten Werder- und Achtbücher. In ihnen wurden die Bevölkerungszahl (zu dieser Zeit etwa 4000), die Vermögensverhältnisse, die Grundstücke, Zölle und Gewichte genannt. Ferner enthielten sie Informationen über das Marktwesen, eine Auflistung der Handwerksberufe sowie der Innungen. Erwähnt wurde u. a. ein „Kauf- und Gewandhaus“ an der Ostseite des Marktes mit der „amtlichen Waage“, heute Markt 22.
10.11 1483
Geburt Martin Luthers in Eisleben
Am 10. November, etwa zwischen 11 und 12 Uhr nachts, wurde Martin Luther in der ehemaligen Langen Gasse in Eisleben geboren.
Restauriertes Geburtshausensemble
11.11.148
Taufe Martin Luthers
In der St.-Petri-Pauli-Kirche wurde Luther am 11. November 1483 auf den Namen des Tagesheiligen Martin von Tours getauft.
1498
Stadtbrand in Eisleben
Die Innenstadt brannte innerhalb des ersten Mauerring durch Fahrlässigkeit ab. Hierbei erlitt die St.-Andreas-Kirche großen Schaden. Auch das Rathaus brannte nieder, obwohl der Fachwerkbau zum Teil schon aus Stein gebaut war. Um einer Bürgerflucht vorzubeugen, erließen die Grafen von Mansfeld eine fünfjährige Steuerbefreiung.
1480 bis 1520
Bau der zweiten Stadtmauer
In den Jahren von 1480 bis 1520 wurde die zweite Stadtmauer unter Einbeziehung der Vorstädte Petriviertel, Nicolaiviertel, Neuendorf und der Nussbreite errichtet. Im Petriviertel wohnten vor allem Bauern, im Nicolaiviertel lebten Bürger friesischer Abstammung und im Neuendorf sowie um die Nußbreite herum siedelten vor allem Bergleute.