Die St.-Andreas-Kirche ist die Pfarrkirche der Eisleber Altstadt. Seit dem 13. Jahrhundert ist sie der Sitz eines Halberstädter Archiediakons, dem als Vertreter des Bischofs Eisleben kirchlich unterstand.
Von dem romanischen Vorgängerbau sind die Untergeschosse des doppeltürmigen Westbaus, den heute spätgotische Türme mit Schweifhauben abschließen, erhalten.
Die spätgotische Halle mit dreischiffigem Chor birgt herausragende Ausstattungsstücke. So gehört der vierflüglige Altar zu den bedeutendsten Leistungen der mitteldeutschen Spätgotik. Die eindrucksvolle Grabtumba für den letzten katholischen Mansfelder Grafen, Hoyer VI. Graf von Mansfeld-Vorderort († 1540) ist ein Meisterwerk der deutschen Renaissanceplastik.
Für die evangelischen Christen aus aller Welt ist die Andreaskirche von außerordentlicher Bedeutung. In ihr hielt Martin Luther in der Zeit vom 31. Januar bis zum 15. Februar 1546 seine vier letzten Predigten und führte zwei Pfarrer in ihr Amt ein.
Am 19. Februar erfolgte hier die Aufbahrung des toten Reformators, ehe der Leichnam über Halle in die Schloßkirche nach Wittenberg überführt wurde.