Polleben besaß einst vier Kirchen. Eine Erwähnung finden wir in einer Urkunde Erzbischof Wichmanns von Magdeburg aus dem Jahre 1191. Der Propstei der Augustinerchorherren in Seeburg, die Wichmann gegründet hatte, wurden mehrere Kirchen übereignet, darunter auch eine in Polleben. Es ist aber nicht bekannt, welche.
Das älteste und auch berühmteste Gotteshaus war die St.-Stephans-Kirche im Oberdorf. Sie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts geschlossen und nach dem 1. Weltkrieg zum Abriss freigegeben. Einzig der "Alte Turm" blieb erhalten. Er ist heute ein Wahrzeichen von Polleben.
Die Entwicklung des Bergbaus im Mansfelder Revier, die zu einem Anwachsen der Einwohnerzahl in Polleben führte, erforderte einen Kirchenneubau zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Am Sonntag, dem 29. November 1901 war die feierliche Weihe der Kirche, die im neugotischen Stil erbaut worden war. Die neue Stephanskirche im Kern des Ortsteils Polleben ist schon von weitem zu sehen.
Ein schwarzer Tag in der Kirchengeschichte Pollebens war der 14. September 1972. An diesem Tag wurde die behördliche Schließung der Kirche angeordnet. Seit dieser Zeit zerfiel langsam das Gotteshaus. Um diesen Prozess zu stoppen, gründeten engagierte Bürger Pollebens 1994 die „Fördergemeinschaft zur Entwicklung der Dorfkirche zu Polleben e. V.“.