Stadtterrassen 2014

Ein Stadtrundgang

 

Seit 1990 hat sich das Antlitz der Lutherstadt Eisleben gewandelt. In der Altstadt wurden viele historische Gebäude mit viel Liebe zum Detail saniert. Die Grundstücksbesitzer im Sanierungsgebiet erhielten Fördermittel von Bund, Land und der Stadt, konnten so ihr Eigentum umfassend wieder herstellen. Die sanierten Häuserzeilen sind ein Blickfang für die vielen Besucher der Stadt.

Beginnen Sie den Stadtrundgang am Geburtshaus Martin Luthers. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die St.-Petri-Pauli-Kirche, in der Martin Luther getauft wurde. Sie bestimmt die abwechslungsreiche Stadtsilhouette Eislebens mit. In diesem Viertel finden Sie Ackerbürgerhäuser. Einige gut erhaltene Hauszeichen sind an den Eingängen zu sehen.

Auf kurzem Weg erreichen Sie den Marktplatz. Hier bestimmt das eindrucksvolle Ensemble mit dem Rathaus und der St.-Andreas-Kirche die westliche Schmalseite des Platzes. Umrahmt von sanierten Bürgerhäusern bietet der Platz ein schönes Ambiente für vielerlei Veranstaltungen. Am Gebäudeensemble des Stadtschlosses entlang führt der Weg zum Museum „Sterbehaus des Reformators“. Rechter Hand liegt die St.-Andreas-Kirche. Wir folgen der Sangerhäuser Straße und gelangen in die Eisleber Neustadt mit der St.-Annen-Kirche. Genießen Sie von der angrenzenden Plattform des Weinberges einen unvergleichlichen Blick über die Stadt. Linker Hand erheben sich die Türme der St.-Nicolai-Kirche und der katholischen St.-Gertrud-Kirche.

 

Geburtshaus von Martin Luther

 

 

Luthers Geburtshaus

Hier, in der Lutherstraße/Ecke Seminarstraße, wurde am 10. November 1483 Martin Luther geboren. Über Jahrhunderte schützten und pflegten die Bürger Eislebens das Geburtshaus des Reformators. Die Straßenseite erhielt ihr barockes Aussehen während der Erneuerungsarbeiten nach dem Stadtbrand 1689. Von besonderem Interesse ist die Supraporte mit dem Brustbild Martin Luthers. Hofseitig prägen Arkaden und der Laubgang das Aussehen des Hauses.



St Petr- Pauli-Kirche

 

 

Die St. Petri-Pauli-Kirche

Wenige Schritte vom Geburtshaus entfernt steht die Taufkirche Martin Luthers. Ihre wuchtige Renaissancehaube bestimmt noch immer die Ansicht des Stadtviertels und der Lutherstadt insgesamt. Die St.-Petri-Pauli-Kirche hat eine dreischiffige Halle mit kunsthistorisch wertvollen Ausstattungsstücken. Hierzu zählen der spätgotische Flügelaltar und sein Taufstein, der heute im Chor der Kirche steht. 



  

 

Der Marktplatz

Der Marktplatz wird im Westen durch die Schmalseite des Rathauses und im Osten durch das Waagegebäude begrenzt. In der nördlichen und südlichen Ausrichtung finden wir Bürgerhäuser, die zwischen dem 16. und 21. Jahrhundert errichtet bzw. grundlegend saniert wurden.

 

 

Rathaus

 

Das Rathaus am Markt

Die westliche Schmalseite des Marktes wird durch das von 1519 bis 1531 erbaute Rathaus begrenzt. Der zweigeschossige Bau mit hohen Giebeln und Zwerchhäusern an den Längsseiten wurde im Stil der Spätgotik errichtet. Die überdachte doppelläufige Freitreppe an der Nordseite weist auf die Renaissance hin. Das Rathaus besitzt erst seit dem 19. Jahrhundert im Inneren Treppen.

 

Die Waage

 

 

Die Waage

Dem Haus an der östlichen Schmalseite des Marktes ist heute nicht mehr anzusehen, dass es eigentlich zwei Gebäude vereint – das mittelalterliche Kaufhaus und die "Waage".
In der "Waage" zu Eisleben wurde Rohkupfer gewogen, der Zehnt an die Mansfelder Grafen sowie das von den Handelshäusern für die Verhüttung vorgeschossene Geld verrechnet.
Von hier nahmen Kupfer und Silber ihren Weg über die mittelalterlichen Handelsstraßen zu den europäischen Märkten.

Martin Luther

 

Das Lutherdenkmal

Das Lutherdenkmal steht seit 1883 fast an der Stelle, wo im Mittelalter das Stadtgericht "Unter der Linde" abgehalten wurde. Das Denkmal wurde von Professor Rudolf Siemering (1835–1905) geschaffen. Es wurde während der Feierlichkeiten anlässlich der Wiederkehr des 400. Geburtstages von Martin Luther enthüllt.

 

ehemalige gräfliche Münze

 

 

Die ehemalige gräfliche Münze

Das Gebäude der „Gräflichen Münze“ befindet sich in der Münzstraße und weist einige schöne bauliche Details auf. So das im 16. Jahrhundert entstandene Portal und einen achteckigen Treppenturm mit Renaissancehaube.
Die ersten Münzprägungen (Brakteaten) durch die Grafen von Mansfeld sind aus der Zeit um 1200 nachgewiesen. Urkunden belegen, dass seit 1540 die halbe Silberproduktion der Thüringer Seigerhütten in die Münze zu Eisleben ging. Das entsprach einer jährlichen Silbermenge von etwa 5000 Kilogramm.

St. Andreaskirche

 

 

Die St. Andreas-Kirche

Die St.-Andreas-Kirche ist die älteste Pfarrkirche der Altstadt. Zu ihrer reichen Ausstattung gehören ein spätgotischer Flügelaltar und die kulturhistorisch wertvollen Grabdenkmäler der Grafen von Mansfeld.

Auf der Kanzel der Kirche hielt Martin Luther am (wahrscheinlich) 15. Februar 1546 seine letzte Predigt.


Sterbehaus von Martin Luther

 

 

Das Museum "Luthers Sterbehaus"

Das Haus am Andreasplatz 7, ein zweigeschossiges Gebäude mit einem steilen Satteldach, galt lange Zeit als der Ort, in dem Martin Luther am 18. Februar 1546 starb. Der Chronist Eusebius Francke verwechselte im Jahre 1726 die Häuser von Barthel Drachstedt und dessen Vater Dr. Philipp Drachstedt. Dies hatte zur Folge, dass 1862 die Stadt Eisleben das „falsche“ Haus erwarb. 1894 wurde hier, in einigen Räumen des Hauses eine Luthergedenkstätte eingerichtet. Heute weiß man, dass Luther im Haus am Markt 56 verstarb, das damals vom Stadtschreiber Johann Albrecht bewohnt wurde. Heute befindet sich das „Hotel Graf Mansfeld“ in dem Gebäude. Das Haus am Andreasplatz 7 ist heute das Museum „Luthers Sterbehaus“. Beide Lutherhäuser werden von der Stiftung Luthergedenkstätten betreut.



Knappenbrunnen

 

 

Der Knappenbrunnen

Die Lutherstadt Eisleben erhielt 1983 vom damaligen Mansfeld Kombinat anlässlich des Lutherjahres den Knappenbrunnen geschenkt. Schöpfer des Brunnens war der Bildhauer Wolfgang Dreysse. Der Knappenbrunnen wurde an der Stelle der historischen Brunnenanlage "Arche" errichtet. Er nahm den Formenkanon der ehemaligen achteckigen Brunnenarche auf und zeigt typische Figuren des Berg- und Hüttenwesens.

St. Annenkirche

 

 

Die St. Annen-Kirche

Die St.-Annen-Kirche war die erste evangelische Predigerkirche in der Grafschaft Mansfeld.
Zwischen der Kirche und dem Pfarrhaus befindet sich das im Jahre 1515 gegründete und 1516 geweihte Augustiner-Eremiten-Kloster mit seinen malerischen Fachwerkgiebeln in fränkischer Art.
Als europäische Besonderheit besitzt die Kirche St. Annen eine Steinbilderbibel. Die farbenfrohe Kanzel wird von einem lebensgroßen gehörnten Mose getragen.



  

Kamerad Martin

 

Kamerad Martin

Bereits um 1590 entstand die Bergmannsfigur "Kamerad Martin", die sich auf einem Sockel vor dem Neustädter Rathaus erhebt. Die Figur ist sowohl das Rechtssymbol der Neustadt als auch das Sinnbild des Bergbaus. Auf dem Wappenträger ist das Familienwappen Albrecht IV. Grafen von Mansfeld-Hinterort abgebildet.

 

 

Andreaskirchplatz 10

Das Gebäude Andreaskirchplatz Nummer 10 beherbergte einst das „alte“ Luther Gymnasium. Es hatte Martin Luther 1546 kurz vor seinem Tode gegründet.
Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im Inneren und an der Fassade des Gebäudes beherbergt das Haus seit 1996 das historische Archiv.

St. Nicolaikirche

 

 

Die St. Nicolai-Kirche

Der Vorgängerbau der heutigen Nicolai Kirche war dem hl. Godehard gewidmet. Der Erzbischof Wichmann von Magdeburg unterstellte die Kirche 1191 dem Patronat der Propstei Seeburg. Sie hat als einzige Kirche der Stadt ihre schlanke spätgotische Spitze bewahrt.
Bereits dem Verfall Preis gegeben, wurde sie durch den Einsatz des Zimmermeisters, Herrn Georg Rehklau aus der Partnerstadt Memmingen, Anfang der 90er Jahre saniert.


St. Gertrudkirche

 

Die St. Gertrud-Kirche

Die erste katholische Kirche nach der Reformation in Eisleben wurde am 12. November 1865 in der Nicolaistraße geweiht. Sie wurde bald zu klein, so dass von 1914 bis 1916 am Klosterplatz die neue St.-Gertrud-Kirche entstand. Sie steht zum Teil auf den Grundmauern des Klosters „Neuen-Helfta“.

 

Kloster Helfta

 

Das Zisterzienserinnen Kloster Helfta

Das Kloster wurde zu Beginn des 13. Jahrhundert in der Nähe der Burg Mansfeld gegründet. Es entwickelte sich an seinem späteren Standort in Helfta zu einem Zentrum der deutschen Frauenmystik. Hier wirkten unter Leitung der Äbtissin Gertrud von Hackeborn, die Nonnen Mechthild von Hackeborn, die zugleich die Gesangsmeisterin der Klosterschule war, Mechthild von Magdeburg ("Das fließende Licht der Gottheit") und die Heilige Gertrud die Große von Helfta.