Sommerkabarett

Freitag, 03.07.2015

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Und so gastiert zum Jubiläum des Sommerkabaretts im Katharinenstift der Lutherstadt Eisleben die "Magdeburger Zwickmühle" in Originalbesetzung mit dem 2014/15er Programm "Erspart uns eure Zukunft" auf der Freilichtbühne im idyllischen Hof des Katharinenstiftsin der Sangerhäuser Straße.
Die Freie Presse berichtete darüber: "Zwickmühle haut Gäste von den Sitzen. ... Magdeburger Kabarettisten rufen vor 400 Zuschauern 'Erspart uns eure Zukunft' ... ein Vier-Sterne-Menü von der Vorspeise bis zum Dessert. ... Fast jeder Satz war einer zum Merken, jede Pointe saß."

Begleitet wird die Veranstaltung wie in jedem Jahr von den Gastronomen des Galerie-Café und des Naturkost- und Regionalmarktes. Zu den Veranstaltern gehört ebenso der Eisleber SPD-Ortsverein.

Veranstaltungsende ist gegen 23.30 Uhr.

"Erspart uns eure Zukunft" - ein Programm mit Marion Bach
und Hans-Günther Pölitz
Regie: Regina Pölitz

Die Magdeburger Zwickmühle in Originalbesetzung
„Was erwarten Sie von einem Programm mit dem Titel fragten wir in Vorbereitung Besucher des Kabaretts. Herr Valentin aus München winkte gleich ab und sagte: „Die Zukunft war früher auch besser.“ Herr Twain aus Florida fiel ihm ins Wort: „Voraussagen sollte man unbedingt vermeiden, besonders solche über die Zukunft.“ „Ach was!“, sagte Herr Nietzsche aus Röcken, der mit seiner Schwester angereist war: „Allem Zukünftigen beißt das Vergangene in den Schwanz.“ Die Schwester sah peinlich betreten zu Boden. Herr Lichtenberg aus Ober-Ramstadt bei Darmstadt versuchte die Situation zu retten und formulierte: „Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.“ Vom Sagen alleine ändere sich nichts, monierte Herr Goetz aus Halle: „Man soll die Dinge so nehmen, wie sie kommen. Aber man sollte auch dafür sorgen, dass die Dinge so kommen,
wie man sie nehmen möchte.“ Noch deutlicher wurde Herr Einstein aus Ulm:“ Ichbin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.“ Herr Carl-Ludwig Börne aus Frankfurt am Main bestand zunächst einmal darauf, nichtmit dem „Tatort“-Kommissar aus Münster verwechselt zu werden, bevor er sagte: „DieLebenskraft eines Zeitalters liegt nicht in seiner Ernte, sondern in seiner Aussaat.“ „Wat redst´n so jeschwoll´n, Opa? Wer heute Radieschen sät, kann morgen keeneAnanas
ernten“, rief ein nicht genannt werden wollender jugendlicher Besucher dazwischen. „Jenau! Wer heute sein ´Kopp in ´Sand steckt, knirscht morgen mit die Zähne“, kicherte seine Begleiterin, die angab Anna Nyhm zu heißen. Herr Reutter aus Gardelegen schüttelte nur den Kopf und unkte: „In fünfzig Jahren ist alles vorbei.“
„Lohnt sich da überhaupt noch ein neues Programm?“
fragten wir. „Aber ja doch“, klopfte ihnen Herr Mörike
aus Ludwigsburg beim Gehen auf die Schulter:„Man
muss immer etwas haben, worauf man sich freut.“

Zeit: 19:00 Uhr - 00:00 Uhr
Ort: Katharinenstift, Sangerhäuser Straße

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