Hier wurde am 10. November 1483 Martin Luther geboren. Über Jahrhunderte schützten und pflegten die Bürger von Eisleben das Geburtshaus des Reformators. Die Straßenseite erhielt ihr barockes Aussehen während der Erneuerungsarbeiten nach dem Stadtbrand 1689. Von besonderem Interesse ist die Supraporte mit dem Brustbild Martin Luthers. Hofseitig prägen Arkaden und der Laubgang das Aussehen des Hauses.
Das zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Geburtshaus wurde am 10. März 2007 feierlich wieder eröffnet.
Mit der Sanierung und Erweiterung des Geburtshauses von November 2005 bis März 2007 wurde die Ausstellungsfläche von 200 auf 700 Quadratmeter vergrößert. Die neue Ausstellung trägt den Titel "'Von daher bin ich - Martin Luther und Eisleben". Sie zeigt die gesellschaftlichen Verhältnisse, die Luthers Kindheit und Jugend prägten. Zudem werden die Frömmigkeit und besondere Spiritualität des Spätmittelalters verdeutlicht, die der Reformator in seinem Elternhaus kennenlernte.
Gezeigt werden rund 250 Exponate aus der Zeit zwischen dem 13. und dem 19. Jahrhundert. Ein zentrales Objekt ist ein Taufstein von 1518. Er steht für die Bedeutung, die die Taufe für Luther hatte. Es war für ihn das wichtigste Ereignis des Lebens, das er mit Eisleben verband. Zu sehen sind auch 1290 entstandene Konsolsteine, die Nappian und Neucke darstellen. Die beiden legendären Bergleute versinnbildlichen den Kupferbergbau im Mansfelder Land. Dieser Bodenschatz veranlasste Luthers Eltern, nach Eisleben zu gehen.
Die Ausstellung ist auf 13 Räume verteilt, wobei jeder Raum einem Thema gewidmet ist . Wie die "Luders" - so die damals übliche Schreibweise des Namens - seiner Zeit lebten, können Besucher im Erdgeschoss erleben. Die Räume sind der historischen Wohnung nachempfunden. Die Ausstellung bietet außerdem Einblicke in die Baugeschichte. (Quelle: Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt)
Das Gebäudeensemble hat bisher folgende Preise erhalten:
2007: Architekturpreis des Landes Sachsen-Anhalt
2008: Belobigung im Rahmen des Deutschen Städtebaupreises
2009: Würdigung durch das Deutsche Architekturmuseum als eines der besten 24 Bauwerke in Deutschland
2009: Hannes-Meyer-Preis (Bund Deutscher Architekten, Landesverband Sachsen-Anhalt)
2010: Nike für die beste Raumbildung (Bund Deutscher Architekten)